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1. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 31

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 31 — worden. Am 1. Januar 1849 flog die erste telegraphische Depesche durch Deutschland, und im Jahre 1853 gab es schon 1427 Meilen Telegraphenlinien. Flotte. Für den Handel znr See wurden Schiffe (Flotte) gebaut. Aber es gab noch keine Kriegsflotte. Da machte Friedrich Wilhelm Iv. hierzu einen Ansang. Er brachte es bis ans 57 Fahrzeuge und kaufte von Oldenburg für eine halbe Million Thaler das Gebiet am Jahdebuseu zur Anlegung eines Kriegshafens. Jetzt heißt er der Wilhelmshafen (Wilhelmshaven). Sorge für die Landwirtschaft. Auch für die Landwirtschaft sorgte er. Es wurden landwirtschaftliche Schulen angelegt. ‘ So lernten die Besitzer und Bauern ihren Acker besser bearbeiten. Lupinen wurden angebaut, es wurde tiefer gepflügt und besser geeggt, nasses Land wurde entwässert, und so wurde solches Land, welches nichts tragen wollte, fruchtbar gemacht. In der Zeit von 1849 bis 1852 wurden 204 Qnadratmeilen unfruchtbares Land urbar gemacht. Xi. Wilhelm I. 1861—1888. Kurzer Überblick über seine Thaten. Friedrich Wilhelm Iv. starb ohne Kinder. Ihm folgte sein jüngerer Bruder als König. Er hieß Wilhelm I. Er war am 22. März 1797 geboren. Als er König wurde, war er schon 64 Jahre alt. Aber er hat als alter Mann noch großes für sein Land gethan. Denn er hat das neue deutsche Reich geschaffen und es stark und mächtig gemacht. Deshalb mußte er aber dreimal Krieg führen, zuerst gegen die Dänen 1864, dann gegen Österreich 1866 und zuletzt gegen Frankreich 1870 und 1871. Der dänische Krieg. Im Jahre 1864 ging es um Schleswig-Holstein. Dieses Land gehörte nämlich zum deutschen Bunde, aber es herrschte über dasselbe der König von Dänemark. Dieser drückte das Land sehr hart und wollte es dänisch machen. Preußen und Österreich verlangten aber, daß es ein deutsches Land bleiben sollte. Der König von Dänemark wollte darauf nicht hören. So kam es zum Kriege. Preußen und Österreich kämpften als Verbündete gegen die Dänen. Die größten Waffenthaten in diesem

2. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 36

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 36 — seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert hatte. Auf dem Gute Kreisau in Schlesien ist er begraben. Graf von Roon. Er war im Jahre 1803 zu Plens-hagen bei Kolberg geboren, war als junger Offizier sehr fleißig und wurde Lehrer an einer Kriegsschule. Auf Befehl König Wilhelms I. machte er einen Plan, nach welchem das preußische Heer verstärkt und verbessert werden sollte. Dieser Plan wurde auch ausgeführt. Im Jahre 1859 machte der König Roon zum Kriegsminister. Wie gut das preußische Heer eingerichtet war, das zeigte sich im Jahre 1870. Mitte Juli war der Krieg erklärt worden, und im August stand über eine Million deutscher Soldaten gegen Frankreich zum Krieg bereit da. Der König ehrte den treuen Diener dadurch, daß er ihn zum Generalfeldmarschall ernannte. Wegen eines schweren körperlichen Leidens mußte Roon schon im Jahre 1873 aus dem Dienste scheiden und starb im Jahre 1879. Die anderen Miterbauer des deutschen Reiches. Zu den Erbauern des deutschen Reiches gehörten auch noch der Kronprinz Friedrich Wilhelm, der Prinz Friedrich Karl und drr König von Sachsen. Von diesen großen Männern lebt nur noch der König von Sachsen. Alle anderen sind schon gestorben. 18. Friedrich Iii. Friedrich Iii. als Liebling des Volkes. Friedrich Iii. war am 18. Oktober 1831 geboren. Er war bereits 56 Jahre alt, als er Kaiser wurde. Es war dies am 9. März 1888. Als Kronprinz hieß er Friedrich Wilhelm. Er war ein schöner großer Mann mit blondem Haar und schönen blauen Augen. Das Volk hatte ihn sehr lieb, und jeder nannte ihn nur „unser Fritz." Friedrich als Soldat. Er war auch ein tapferer Soldat und ein kluger tüchtiger Feldherr. Das hat er im österreichischen und im französischen Kriege bewiesen. Alle Soldaten liebten ihn und folgten ihm gern. “ - Friedrich als Familienvater. Er war auch ein glücklicher Familienvater. Seine Gemahlin war die Kaiserin Viktoria, jetzige Kaiserin Friedrich, eine Prinzessin von Eng-

3. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 40

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 40 — 20. Übersicht über dar allmähliche Wachstum des preußischen Staates. Der älteste Teil des preußischen Staates ist die Mark Brandenburg oder ungefähr die jetzige Provinz Brandenburg. 3a^l'e 1618 wurde Preußen mit Brandenburg vereinigt, es kam also Ostpreußen hinzu, jedoch ohne Ermland. Pommern kam in 3 Teilen an Preußen: 1. Hinterpommern 1648 unter dem großen Kurfürsten, 2. Vorpommern bis zur Peene 1720 unter Friedrich Wilhelm I., 3. Schwedisch - Pommern mit der Insel Rügen 1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. nach dem Freiheitskriege. Sachsen: Magdeburg und Halberstadt kamen 1648 unter dem großen Kurfürsten hinzu, das übrige 1815. Schlesien: 1742 durch die schlesischen Kriege unter Friedrich Ii. Westpreußen und Ermland (zu Ostpreußen gehörig): 1772 nach der 1. Teilung Polens unter Friedrich Ii., die Städte Danzig und Thorn erst 1793 unter Friedrich Wilhelm Ii. Westfalen: Ravensberg 1609 unter Johann Sigismund, Minden 1648 unter dem großen Kurfürsten, das übrige 1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. Die Rheinprovinz: Jülich, Kleve, Mark 1609 unter Johann Sigismund, das übrige 1815. Posen: der Netzedistrikt 1772 unter Friedrich Ii., das übrige 1793 in der 2. Teilung Polens unter Friedrich Wilhelm ü. Das Stammland Hohenzollern: 1850 unter Friedrich Wilhelm Iv. Schleswig-Holstein: I 1866 nach dem deutsch - öster-Hessen-Nassau: reichischen Kriege unter König Hannover: J Wilhelm I. Die Insel Helgoland: 1890 unter Kaiser Wilhelm Ii.

4. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 8

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
3. Friedrich Wilhelm, der grohe Kurfürft. Mo —M8. Die Lage des Landes bei seinem Regierungsantritte. Als er zur Regierung kam, sah es im Lande traurig aus. Denn es herrschte in Deutschland der dreißigjährige Krieg (1618—1648). Fremde Soldaten lagen im Lande und mußten unterhalten werden. Die Bewohner waren arm. Der Adel herrschte über die Bauern. Auch drohten von zwei Seiten Feinde, im Norden die Schweden, im Osten die Polen. Dazu sah sich der Kaiser in Wien als Oberherr von Brandenburg an. Im westfälischen Frieden (1648) sollte der große Kurfürst ganz Pommern erhalten. Der Kaiser aber sorgte dafür, daß er nur Hinterpommern und als Entschädigung für Vorpommern das Stift Kamin und die Bistümer Magdeburg, Halberstadt und Minden erhielt. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm wird selbständiger Herrscher. Der Kurfürst sorgte nun dafür, daß er allein Herr im ganzen Lande wurde. Er verband sich mit Schweden gegen Polen. Die Polen wurden in der Schlacht bei Warschau geschlagen (1656.) Nun erkannten die Schweden den Kurfürsten als den alleinigen Herrn in Preußen an. Der große Kurfürst fürchtete, die Schweden könnten zu mächtig werden. Darum kämpfte er nicht mehr mit ihnen. Dafür erkannte auch der König von Polen ihn als alleinigen Herrn in Preußen an. (Vertrag zu Wehlau, 1657). Dem Kaiser half er im Kriege gegen die Franzosen. Da fielen die Schweden in Brandenburg ein. Der große Kurfürst eilte ihnen entgegen, schlug sie in der Schlacht bei Fehrbellin (18. Juni 1675) und trieb sie aus dem Lande. Der Kaiser erkannte, daß Friedrich Wilhelm ein mächtiger Fürst war, und sah ihn nicht mehr als seinen Untergebenen, sondern als seinen Verbündeten an. Alle anderen Fürsten bewunderten und achteten ihn. Seine Sorge für Heer und Flotte. Das alles erreichte der große Kurfürst, weil er ein gutes Heer (26000 Mann) hatte. Er legte auch den Grund zu einer Flotte. Er ließ Schiffe bauen, die bis nach Afrika hinfuhren. Derffiinger. Der berühmteste und tapferste Felbherr des großen Kurfürsten, der ihn auf allen feinen Kriegszügen

5. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 9

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
begleitete, war Derfflinger. Er war überall der erste im Kampfe, stets mutig und voll Ausdauer. Was er unternahm, das führte er auch schnell aus, ohne sich zu schonen. In seiner Jugend soll er Schneider gewesen sein. Der französische Gesandte fragte einst bei der Tafel den Kurfürsten spöttisch, ob es wahr sei, daß er einen General habe, der früher Schneider gewesen. Derfflinger hörte dies. Er sprang sofort auf und rief, indem er auf seinen Degen schlug: „Hier ist der Mann, von dem das gesagt wird, und hier die Elle, womit ich Hundsfötter in die Länge und Breite messe." Des großen Kurfürsten Sorge für den Ackerbau. Der große Kurfürst war aber nicht bloß ein berühmter Feldherr, sondern auch ein guter Landesvater. Er rief Kolonisten ans Holland und der Schweiz in sein Land. Diese verstanden den Ackerbau und die Viehzucht, und die Brandenburger lernten von ihnen. Jeder Bauer mußte hinter seinem Hause einen Garten anlegen. Kein Landmann durfte heiraten, wenn er nicht vorher sechs Obstbäume veredelt und sechs Eichen gepflanzt hatte. Unter dem großen Kurfürsten kamen auch die ersten Kartoffeln in das Land. Seine Sorge für Gewerbe, Handel und Bildung. Er sorgte auch für Gewerbe und Fabriken. Es entstanden Seiden-, Tuch- und Tapetenfabriken, ebenso Zucker-, Seifen-und Glasfabriken. Er legte den Friedrich-Wilhelms-Kanal zwischen Spree und Oder an. Auch wurden die ersten Posten (Berlin-Königsberg) eingerichtet und Volksschulen gegründet. 4. Oer große Kurfürft Friedrich Wilhelm als Mensch. Seine Pflichttreue in der Jugend. Friedrich Wilhelm war schon als Knabe fleißig and ernst. Sein Vater schickte ihn nach Holland. Dort sollte er lernen. Er that es fleißig. Als man ihn dort zum Bösen verführen wollte, entfloh er. Seine Treue im späteren Leben. Mit vielem Fleiß hat er sein ganzes Leben hindurch gearbeitet. Als er schon alt und krank geworden war, saß er noch stundenlang mit seinen Sekretären, um die Briefe, die gekommen waren, zu beantworten. Er wollte alles, was im Lande geschah, selbst

6. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 13

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 13 — Lande. Friedrich Wilhelm I. zwang sie, Abgaben zu zahlen wie die anderen. Auch mußten sie im Heere dienen wie andere Stände. Sorge für die Volksschule. Die Eltern wurden gezwungen, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Der König kam selbst in die Dorfschule und sah, wie die Kinder unterrichtet wurden. Sorge für Kirche und Rechtspflege. Auch für die Kirchen sorgte er und verlangte, daß alle Unterthanen, welchen Glauben sie auch hatten, in Frieden mit einander leben sollten. Er sorgte auch dafür, daß überall Gerichte eingesetzt wurden, und die Richter gerecht richteten. Sorge für die Armen. Auch um die armen Leute kümmerte er sich, daß sie nicht zu sehr gedrückt wurden. Früher waren die Bauern die Sklaven der Edelleute. Er befahl, daß sie nie ohne gerechten Grund vom Gute fortgejagt werden durften. Für die Beamten mußten bei ihren Reisen Fuhrwerke von den Bauern gestellt werden, wenn sie im Landereisen wollten. Der König verbot das und sprach: „Ich will nicht, daß die Herren Beamten in den Provinzen mit meiner Bauern Pferden spazieren fahren." Bis dahin wurden die Arbeiter von ihren Herren mit der Peitsche oder mit dem Stock geschlagen. Der König untersagte das, und wer von den Herren nicht gehorchte, mußte zum ersten Mal 6 Wochen lang in der Festung Erde karren. Zum zweiten Male wurde er gehenkt. Es sollte jedem sein Recht geschehen. Kurz vor seinem Tode war eine große Hungersnot. Da ließ er Korn und Brot an die Armen verteilen. Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn. Seinen Sohn, den späteren König Friedrich Ii., hat er streng erzogen und von Jugend auf zum Fleiß und zur Sparsamkeit angehalten. Dieser sein Sohn sagte selbst, daß sein Vater Preußen groß gemacht habe. Vergrößerung des Landes. Krieg hat er nur wenig und nur kurze Zeit geführt. Er zog gegen die Schweden und nahm ihnen Vorpommern bis zur Peene und die Inseln Usedom und Wollin (1720). Vom Kaiser bekam er für die Hilfe, die sein Vater demselben geleistet hatte, Ober-Geldern am Rhein (1713). Seine Gemahlin. Seine Gemahlin war Sophie Dorothea, die Tochter des Kurfürsten von Hannover.

7. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 17

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 17 — gehen! Es wird alles noch gut werden." Verwundert fragte ihn einst der König: „H^t er etwa einen neuen Verbündeten?" „Nein", antwortete Zielen, „einen neuen habe ich nicht, aber den alten, den da oben, der verläßt uns nicht." Und so war es auch. Als Zieten schon alt und schwach war, schlief er einst bei der Königlichen Tafel ein. Ein jüngerer Offizier meinte, das sei unschicklich, und wollte ihn wecken. Der König aber ließ es nicht zu und sprach: „Laßt ihn schlafen, er hat oft genug für uns gewacht." Zielen starb in dem hohen Alter von 87 Jahren. Friedrich der Große macht Preußen zu einer Großmacht. Durch den siebenjährigen Krieg wurde Preußen berühmt und galt als Großmacht. Das hat Friedrich erreicht. Er sagt von sich selbst: „Der König ist der erste Diener de- Staates." Darum liebte ihn auch sein Volk, und sein Bild war in jeder Hütte zu finden. 8. Vas that Friedrich der Große für westpreutzen? Die erste Teilung Polens. Westpreußen wird deutsches Land. Der König von Polen war gestorben. Sein Nachfolger sollte gewählt werden. Dabei kam es zu großen Unruhen in Polen. Rußland, Preußen, und Österreich konnten keine Ruhe stiften und beschlossen, Polen zu teilen. Das geschah im Jahre 1772. Friedrich der Große erhielt Westpreußen außer Danjig und Thorn. So wurde Westpreußen wieder deutsches Land. Es war früher schon deutsch gewesen. Denn es hatte einst dem deutschen Ritterorden gehört. Die Polen hatten aber den deutschen Ritterorden besiegt und ihm im Jahre 1466 Westpreußen weggenommen. Westpreußens Zustand unter polnischer Herrschaft. Unter der polnischen Herrschaft war Westpreußen ganz verwüstet. Die meisten kleineren Städte und Dörfer waren niedergebrannt. Selbst größere Städte, z. B. Bromberg und Kulm, lagen in Trümmern. Die Menschen wohnten in Kellern. Die meisten Häuser hatten keine Thüren, keine Fenster und keinen Herd. Auf dem Lande war es nicht besser. Am schlimmsten war es es bei den Kassuben (Karte).

8. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 19

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 19 — Friedrich Wilhelm I. wollte dieses Oderbruch fruchtbar machen. In der Zeit von 1746—1753 ließ Friedrich der G^oße diesen Sumpf trocken legen. Es wurde dadurch sehr viel fruchtbares Land gewonnen. 1200 Familien bauten sich dort an in 43 neuen Dörfern. Friedrich freute sich darüber und sprach: „Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert." Das Warthebruch wird urbar gemacht. Auch an der Warthe gab es viele Sümpfe, die noch größer waren als die an der Oder (Warthebruch). Auch diese wurden trocken gelegt und fruchtbar gemacht (1768). Hier wurden 95 neue Kolonieen angelegt. Vorher wollte niemand das sumpfige Land umsonst haben. Jetzt wurde der Morgen mit 300 bis 350 Mk. bezahlt. 10. Friedrich der Große nach dem siebenjährigen Kriege und seine Sorge für Land und Volk. Friedrichs Sorge für alle Stände. Friedrich der Große hat im Ganzen 46 Jahre regiert. Davon hat er 23 Jahre lang gekämpft und 23 Jahre lang im Frieden für sein Land gesorgt. Er selbst war der erste Diener seines Staates und brauchte für sich nur wenig (600000) Mk. Er verlangte aber auch, daß jeder gern für das Vaterland seine Pflicht that. Jeder sollte dies nach seinen Kräften thun. Der Edelmann sollte Gutsherr und Offizier sein. Aus dem Bürgerstande sollten Kaufleute, Handwerker, Lehrer hervorgehen. Die Baueru sollten den Acker bebauen und Dienste leisten. Aber jeder sollte zufrieden sein und arbeiten. Vor dem Gesetz sollten alle gleich sein, die Armen und die Reichen. Alles, was die Menschen gebrauchten, sollte im Lande selbst gemacht werden. Vom Auslande sollte nichts gekauft, sondern noch nach dem Auslande verkauft werden. Der Acker wurde überall fruchtbar gemacht, und Ansiedler wurden in das Land gezogen. Sümpfe wurden ausgetrocknet, Seeen abgelassen, Dämme geschüttet, Kanäle gegraben, Fabriken angelegt, massive und gesunde Häuser gebaut. Die Leute mußten die Häuser gegen Feuer versichern. Die Königliche Bank wurde gegründet, ans welcher die Landwirte Geld zu billigen Zinsen geliehen] bekamen. Schulen wurden neu eingerichtet und Lehrer angestellt, und die Beamten wurden streng beaufsichtigt.

9. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 22

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 22 — 1 Million Einwohnern). Das wollten sich die Polen nicht gefallen lassen und erhoben sich gegen ihre Feinde. Sie wurden aber geschlagen, und der Rest ihres Landes wurde unter Rußland, Österreich und Preußen verteilt (1795). Preußen erhielt ein Stück Land von der Weichsel bis zur Memel (Neu-Ostpreu^en), wieder 1000 Qnadratmeilen mit 1 Million Einwohnern. Nachteile für das Land. So war das Land viel großer geworden. Aber es herrschte nicht die Ordnung wie früher. Der König verstand es nicht, überall selbst nachzusehen, und seine Diener waren nicht immer treu und fleißig. Die Beamten waren nicht mehr so tüchtig. Die Sparsamkeit hörte auf, und das Geld, das Friedrich der Große hinterlassen hatte, war bald ausgegeben. Ende des Königs. Der König starb, 52 Jahre alt, im Jahre 1797 an der Brustwassersucht. Sein Wahlspruch war: „Aufrichtig und standhaft!" Ihm folgte sein Sohn in der Regierung. 13. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Napoleon Bonaparte tritt auf. Die ersten 9 Jahre seiner Regierung waren eine Friedenszeit in Preußen. Da stand in Frankreich ein Mann auf mit Namen Napoleon Bonaparte. Ihm gelang es, in Frankreich Ordnung zu machen. Er war auf d„‘r Insel Korsika geboren. Später besuchte er in Frankreich die Kriegsschule und) wurde mit 26 Jahren General. Dann wählten ihn die Franzosen zum ersten Konsul und im Jahre 1804 zum Kaiser. Er wollte aber nicht über Frankreich allein, sondern über ganz Europa herrschen. So sing er mit verschiedenen Völkern Krieg an und siegte überall. Der unglückliche Krieg. Auch den König Friedrich Wilhelm Iii. beleidigte er so lange, bis dieser ihm den Krieg erklären mußte (1806). Dieser Krieg war sehr unglücklich für Preußen. Am 14. Oktober 1806 wurde das preußische Heer an zwei Stellen, bei Jena und Auerstädt, geschlagen. Die meisten Festungen ergaben sich den Franzosen. Nur Kolberg, Graudeuz und Pillau hielten sich. Napoleon zog in Berlin ein. Der König Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise mußten mit ihren Kindern nach Memel fliehen. Am 9. Juli 1807 wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen verlor alle

10. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 27

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— 27 - Wilhelm Hi. ernannte ihn zum Generalfeldmarschall und zum Fürsten. Als solcher hatte er den Titel: „Fürst Blücher von Wahlstatt." Bei allen Ehren, die ihm erwiesen wurden, blieb er bescheiden und erkannte es laut an, daß die Generale Scharnhorst und Gneisenau mehr geleistet hätten, als er. Er starb im Jahre 1819 auf seinem Gute Kriblowitz in Schlesien. Folgen des Freiheitskrieges. In dem zweiten Pariser Frieden mußte Frankreich mehrere Stücke Landes abtreten, viel Geld zahlen und alles, was es geraubt hatte, herausgeben. (Siegesgöttin vom Brandenburger Thor.) Ein großes Heer der Verbündeten blieb aber drei Jahre lang in Frankreich und mußte von den Franzosen unterhalten werden. Preußen besam sein verlorenes Land wieder, dazu noch die Hälfte vom Königreich Sachsen (Provinz Sachsen), die Provinz Posen, schwedisch Pommern und ganze Gegenden am Rhein. Dagegen trat es einen ganzen Teil von Polen an Rußland ab. Nun war wieder Ruhe in Europa. Der preußisch-deutsche Zollverein. Friedrich Wilhelm Hi. that in dieser Zeit viel für sein Land. Er gründete den preußisch-deutschen Zollverein. Früher mußte nämlich für die Waren, die aus einem deutschen Lande nach dem andern gebracht wurden, eine Abgabe (Zoll) gezahlt werden. Preußen mußte seine Waren oft durch viele deutsche Staaten senden; denn es gab deren über 30, und Preußen lag, 195 Meilen lang, unter ihnen. Durch diesen Zoll wurden die Waren sehr teuer. Friedrich Wilhelm 111. schloß nun mit fast allen deutschen Ländern einen Vertrag ab, nach welchem die Waren aus einem deutschen Lande nach dem anderen ohne Zoll gehen durften. Das war ein großer Vorteil für unser Land. Des Königs Sorge um die Schulen. Friedrich Wilhelm sorgte auch für Schulen. Fast in jedem Dorfe wurde eine Schule gegründet, und alle Kinder mußten in die Schule gehen. Sein Ende. Er starb am 7. Juni 1840, und fein Volk beweinte ihn wie einen Vater. Er hat von sich selbst gesagt: „Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott". 14- Friedrich Wilhelm Iv. 1840—1861. Sein Charakter und seine Bildung. König Friedrich Wilhelm Iv. regierte von 1840—1861. Sein Vater war
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